Auch an Tag 2 liegt meine Freundin noch im Bett und so mache ich mich alleine auf den Weg durch die Stadt zum Winterpalast. Noch in keiner Stadt habe ich so viele Toyota Prius gesehen wie in Ulan Bator. Im Kampf gegen die Luftverschmutzung hat die Regierung vor einigen Jahren die Steuerfreiheit für Hybridautos beschlossen. Entsprechend begehrt ist der Prius bei den Einwohnern in Ulan Bator – überraschenderweise sieht man bei der Upperclass keine Hybridautos von Tesla, sondern dicke Mercedes, Audi, BMW, Rolls Royce, und große amerikanische Jeeps von Ford.
Am Winterpalast angekommen, ist dieser aufgrund einer Renovierung geschlossen. Mit Händen und Füßen erkläre ich dem freundlichen Mann am Eingang, dass ich weit gegangen bin und sehr gerne rein würde. Nach einem enttäuschten „ohhh“ winkt er mich plötzlich rein, macht aber mit Zeichen deutlich: Kurz rein, eine Runde, wieder raus. Hauptgewinn, ein menschenleerer Winterpalast, nur für mich. Nach 10 Minuten werde ich allerdings von einer sehr gut englisch sprechenden Mitarbeiterin in einem der Innenhöfe erwischt und muss den Winterpalast verlassen – sie haben wohl aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen 😉
Der Winterpalast wurde von Bogd Khan dem buddhistischen Oberhaupt der Mongolen bis zu Beginn des 20ten Jahrhunderts als Winterresidenz genutzt.