Unsere nächste Station auf dem Weg in Richtung Santiago, dem Endpunkt unserer Weltreise war Chillán. Mit Turbus reisten wir in gut 6 Stunden von Pucón nach Chillán, eine Stadt für die unser Reiseführer kaum Wörter und die kaum touristische Highlights zu bieten hat. „Normales“ und „unverfälschtes“ Chile also – entsprechend günstig sind die Preise in den Cafés und Restaurants.
Chillán wurde, wie viele Städte in der Mitte Chiles in seiner Vergangenheit bereits mehrfach Opfer von Erdbeben. Am schlimmsten erwischte es die Stadt 1939 als mehr als 25.000 der 41.000 Einwohner bei einem Erdbeben ums Leben kamen.

Kathedrale-von-Chillan

 

In der Stadt gibt es deshalb nur sehr wenige alte und „schöne“ Gebäude. Eines der wenigen Highlights der Stadt ist ein riesige Wandmalerei des mexikanischen Malers David Alfaro Siqueiros (1896–1974), die die Wände der Bibliothek der „Escuela D-252 República de México“ einer Schule in der Avenida Libertador Benardo O’Higgings (Nr. 250).

Mexikanische Schule - Wandmalerei Mexiko

 

Die Schule wurde nach dem Erdbeben 1939 von Mexiko gespendet und der Maler David Alfaro Siqueirios erhielt den Auftrag die Geschichten von Mexiko und Chile in einer Wandmalerei dazustellen. In der Schule befinden sich weitere Malereien unter anderem von Xavier Guerrero.

Mexikanische Schule - Decke Treppenhaus

 

Was ist ansonsten „sehenswert“?

  • Bahnhof (Malereien innen)
  • Kathedrale von Chillán
  • Alte Kirche in der Avenida Rosas

Auf unserer Reise hatten wir schon öfter das Glück spannende, großzügige und offene Menschen kennenzulernen – so auch in Chillán. Alex ist gebürtiger Chilene, seine Vorfahren aber kamen im 19. Jahrhundert aus der Schweiz nach Chile und waren einige der ersten europäischen Siedler in Chile. Entsprechend hart war das Leben mit 11 Kindern ohne Infrastruktur … Dank Alex hatten wir spannende Einblicke in die chilenische Geschichte und Politik und konnten nebenbei ein bisschen das chilenische Hinterland erkunden. Auf diesem Weg vielen Dank dafür!! Für uns und seine Schweizer Verwandten übrigens durchaus amüsant, dass er sich vor einigen Jahren mit einer Tracht eindeckte und vor wenigen Tagen eine Akkordeon kaufte um mit seiner „Schweizer Musikgruppe“ echte Schweizer Volksmusik zu spielen.

Von Chillán aus wollten wir mit dem Zug nach Curicó fahren. Dies sollte eine Abwechslung zu den vielen Buskilometern der letzten Wochen sein – leider machte uns die chilenische Eisenbahn einen Strich durch die Rechnung. Als wir am Bahnhof ankommen, wurden wir darüber informiert, dass die Verbindung aufgrund einer Störung ausfalle. Unbürokratisch wurde uns das bereits bezahlte Ticket ausbezahlt. Vielleicht Glück im Unglück, denn nur 30 Minuten vor Abfahrt sagte uns unsere Airbnb Unterkunft via WhatsApp ab. Wir entschieden uns daher für eine weitere Nacht in Chillán. „Hotel mit Pool und nur 400 m zum Busbahnhof“ lockte uns das Hotel Alicante auf booking.com. Die Realität sah leider anders aus – dank Google Translate teilte uns die Hotelmitarbeiterin mit „der Pool ist gestorben“, über 2 Kilometer bis zum Busbahnhof, eine ungepflegte Unterkunft und ein Frühstück mit alten Brötchen und trockenem Kuchen. Leider mit Abstand die schlechteste Unterkunft unserer ganzen Weltreise.

Weitere Bilder aus Chillán findest du hier